Gran Canaria – Roadtrip mit Mietwagen, Zelt und Wanderschuhen im Januar

Im Laufe der Jahre wurde es bei mir zur Tradition, das neue Jahr an einem anderen Ort als Zuhause zu verbringen. Im Dezember 2014 war es dann natürlich wieder einmal soweit und die ersten Gedanken kamen auf, wohin die Reise gehen und wann die Reise starten soll. Diesmal wollte ich aber nicht so weit fliegen und habe nach warmen sonnigen Orten geschaut, welche mit einer kurzen Flugzeit zu erreichen sind. Die Kanaren erschienen mir ein schönes Ziel zu sein, denn dort war ich bis jetzt auch noch nicht. Kurzerhand habe ich geschaut, welche von den Kanarischen Inseln zum Wandern ideal sind. Beim Lesen der vielen Internetbeiträge hatte mich Gran Canaria überzeugt. Also wieder einmal Flug und Mietwagen gebucht und am 4. Januar ging die Reise los. Eine Woche wandern auf Gran Canaria.

Gran Canaria im Januar

Der Januar ist der kälteste Monat auf Gran Canaria. Wobei kalt eher relativer Natur ist. Wir sprechen hier von Tagestemperaturen zwischen 15°C und 22°C. Also Ideale Temperaturen für einen Wanderurlaub. Aber Achtung, ich habe die nächtlichen Temperaturen in den Bergen etwas überschätzt. Eine Nacht habe ich mir im Zelt so richtig den Allerwertesten abgefroren, denn die Temperaturen gingen unter 0°C mit sogar noch Eisglätte am Morgen auf den Bergstraßen. Ich wüsste nicht, wann ich im Leben schon einmal so gefroren habe und wurde somit wieder einmal um eine Erfahrung reicher. 😀

Die Reise beginnt

Am Vormittag des 4.1. habe ich noch meinen Koffer gepackt. Ich wollte ja auf Gran Canaria Zelten und Wandern. Also musste mein Zelt, Kocher und weiteres Equipment gut im Koffer verstaut werden. Meine Klamotten hatte ich im Rucksack im Handgepäck. 

Mein Flug startete in Berlin Schönefeld um ca. 17:15 Uhr und ich wusste, dass ich ziemlich spät auf Gran Canaria ankommen würde. Somit hatte ich mir für die erste Nacht ein Airbnb in Ingenio gebucht. Ingenio ist nur 15 Minuten Fahrzeit vom Aeropurto Gran Canaria entfernt. Nach der Mietwagenübernahme meines gebuchten Ford Fiestas ging es dann endlich los. Um 23:30 Uhr bin ich dann in meinen Airbnb angekommen und aber gleich ins Bett gefallen. Ich war doch etwas müde von dem langen Tag und wollte Kraft tanken, denn schon für den nächsten Tag hatte ich eine Wanderung geplant.

Wanderung: "Barranco de Guayadeque" und zu den Felsenhäusern.

Die Schlucht Guayadeque oder auf spanisch „Barranco de Guayadeque“ ist eines der Wander-Juwelen auf Gran Canaria. Die kurvige Schlucht zieht sich über 15 Kilometer und ist mit ihren schroffen Felshängen, der endemischen Pflanzenwelt und vor allem den berühmten Höhlenhäusern ein echtes Highlight. 

Am Eingang zu Schlucht Guayadeque liegt das Besucherzentrum, welches über die Traditionen und das Leben der Ureinwohner Gran Canarias aufklärt, die einst in der Schlucht lebten. In der Schlucht gibt es zu dem eine Höhlenkapelle, welche schlicht aber ebenfalls schön zum anschauen ist. Wenn du hungrig bist oder eine Pause einplanen willst, wirst du hier in der Umgebung fündig. Hier sind verschiedene Restaurants in umgebauten Felsenhöhlen untergebracht und bieten regionale Gerichte an.

Meine Wanderung zog sich  knapp 20 km durchs Tal aber auch hinauf auf den Grat und am Ende der Schlucht wieder hinab. Leider hatte ich damals (2015) noch keine Wandertrekking-App und kann dir leider keine selbstgemachte Route präsentieren. Jedoch habe ich eine auf Komoot entdeckt, welche ungefähr dem entspricht, welche ich damals gewandert bin. Link zur Wanderung.

Ich kann dir aber auch den Rother Wanderführer für Gran Canaria empfehlen, den hatte ich genutzt. Link zum Wanderführer*.

Bilder meiner Wanderung in der Barranco de Guayadeque

Wanderung auf den Roque Nublo - Dem heiligen Berg.

Nachdem ich die Nacht in der Barranco in meinem Zelt auf der Wiese eines Bauern  verbracht hatte, machte ich mich mit meinem kleinen Ford Fiesta auf den Weg zum Roque Nublo. Die Fahrt von der Schlucht aus, dauert etwa 45 – 50 Min bis man am Wanderparkplatz La Goleta ankommt. Unterwegs gibt es ein paar schöne Stellen zum Anhalten und Verweilen. Wie zum Beispiel den Mirador Caldera Los Marteles.

Der Roque Nublo ist mit einer Höhe von 1813 m der dritthöchste Berg Gran Canarias. Zu den alten Zeiten der Ureinwohner wurde der Roque Nublo zu deutsch Wolkenfels als heiliger Berg verehrt. Die Ureinwohner Gran Canarias hatten dort eine Kultstätte errichtet und brachten dem Sonnengott regelmäßig ihre Opfer. Auch in den alten Volksweisen, ist der Roque Nublo verewigt. Bis heute ist der Berg nicht nur für die zahlreichen Gran Canaria Urlauber ein schönes Ziel, sondern nach wie vor auch für die Altkanarier selbst.

Die Landschaft um den Berg ist Naturschutzgebiet und sehr eindrucksvoll mit sehr weiten Aussichten ins Umland, sofern das Wetter stimmt. Eine Wanderung vom Parkplatz La Goleta kann man entweder auf direktem Wege machen und einfach der Beschilderung folgen, der Weg dahin dauert ca. 20 Min, oder du verbindest diese Tour mit eine kleinen Rundweg am Berg. Eine entspreche Tour findest du hier. Link zur Tour.

Eine Nacht mit einer A***kälte.

Ich hatte mir ein Plätzchen in den Bergen gesucht um mein Zelt aufzuschlagen, da ich am nächsten Morgen gleich auf die Berge Pico de las Nieves, mit 1938 m zweithöchster Berg und auf den Morro de la Agujereada, mit 1956 m höchster Berg Gran Canarias; wandern wollte. Mein Übernachtungsplatz war ein kleiner Zeltplatz Camping Altos del Pozo und lag etwa auf 1800 m Höhe. Am Abend war es in Funktionskleidung noch angenehm aber in der Nacht wurde es im Zelt richtig kalt. Die Temperaturen fielen auf unter 0°C und mein Schlafsack war darauf nicht ausgelegt. Ich hatte gefroren wie ein Schlosshund. Während am nächsten Morgen der Tee kochte, verkroch ich mich erstmal ins Auto um mich etwas aufzuwärmen. Nach dem Frühstück ging es dann zu den beiden Gipfeln, welche recht nahe beieinander liegen um die herrliche Aussicht über die Insel und sogar bis nach Teneriffa genießen zu können. Da ich leider einige meiner tollen Fotos bei einem Festplattencrash verloren habe, kann ich euch an der Stelle nur noch Smartphone Bilder meines damaligen HTC One beglücken. Ich hoffe es geht trotzdem. 🙂

Mein nächstes Ziel auf Gran Canaria war der Westen der Insel. Hier bin ich nach Artenara, dem höchstgelegenen Dorf auf Gran Canaria gefahren, habe mir die faszinierende Höhlensiedlung Acusa Seca angeschaut und habe noch zwei herrliche Plätze zum Zelten entdeckt. Die Fahrt über die Insel geht oft über schmale Straßen durch Täler und über Berge. Es ist ein stetiges auf und ab. Solche Autofahrten begeistern mich immer wieder. Man sieht viel, es ist abwechslungsreich und man entdeckt ständig neue Orte.

Zwischenfazit: Gran Canaria ist auch im Januar eine Insel die man besuchen sollte.

Autofahrt über Gran Canaria

Eine wirklich schöne Stelle um sein Zelt aufzuschlagen.

Zeltplatz mit Ausblick

Über diesen offizielen Zeltplatz im Tamadaba Naturpark war ich wirklich sehr glücklich. Tolle Aussicht und halbwegs versteckt.

Kochen mit Ausblick

Abendessen mit Ausblick. Was kann es Schöneres geben, als dies in der Natur zu tun?

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Die faszinierende Acusa Seca Höhlensiedlung mit toller Atmosphäre.

Höhlensiedlung Acusa Seca

Die Höhlen von Acusa Seca („trockenes“ Acusa) wurden von den Ureinwohnern von Gran Canaria gebaut und bewohnt. Früher hatten sie diese optimal getarnt, heute bilden ihre weiß gekalkten Eingänge einen schönen Kontrast zu den dunkel- bis hellbraunen Felswänden.

Höhlensiedlung Acusa Seca

Es gibt heute noch ca. 50 dieser Höhlenhäuser. Diese sind wieder zugängig gemacht worden und dienen den Einheimischen als Wochenendhäuser.

Immer wieder wunderschöne Ausblicke von den Hochebenen Gran Canrias.

Wandern Gran Canaria
Höhlensiedlung Acusa Seca

Mit dem Zelt am Strand.

Meine Gran Canaria Reise neigt sich so langsam dem Ende und das Ende, sollte nochmal so richtig schön werden. Ich hatte im Internet recherchiert, dass es an der Westküste Gran Canarias einen tollen Strand gibt, an dem man prima zelten kann und es schon Steinmauern gibt, welche einen vor Wind schützen. Das sollte also mein Abschlussziel werden. Das Auto hatte ich sicher am Straßenrand geparkt und die Wanderung ging los. Die Wanderung vom Berg zum Strand hatte ungefähr 3 h gedauert und führte an einer alten Hippie Kommune vorbei, welche auch irgendwie noch bewohnt aussah. Gesehen habe ich aber leider keinen Menschen. Die Tour ging immer weiter bergab hinunter zum Strand. Unterwegs kam aber hin und wieder einmal der Gedanke, „Oh Shi*, das muss ich alles wieder hoch“. Aber was tut man nicht alles für solche schönen Momente. 😀

Wandern Gran Canaria

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Wandern Gran Canaria

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Nach den knapp 3 h auf schmalen Pfaden, und steilen Geröllpassagen, hatte ich nun endlich den wohl an diesem Tag einsamsten Platz der Insel erreicht. Keine Menschenseele, nur ein paar Vögel, Wellenrauschen und Wind sorgten für eine harmonische Atmosphäre. Ich baute erst einmal das Zelt hinter der kleinen Steinmauer auf und machte mich danach ans Abendessen kochen. Es gab mal wieder ein Nudel-One-Pot-Gericht und dazu ein kühles Bierchen aus der Büchse. Im Sonnenuntergang meine Mahlzeit zu genießen, dem Meer und den Vögeln zu lauschen war einfach grandios. 

Mein Zelt am Strand von Gran Canaria

Mein Zelt war gut geschützt und ich konnte ruhig schlafen.

Traumhafter Start in den Tag - Gran Canaria

Ein ruhiger einsamer Fleck am Strand im Westen Gran Canarias.

Sonnenuntergang Gran Canaria

Sonnenuntergang am einsamen Strand. Einfach herrlich.

Frühstück beim Zelten am Strand

Frühstück am Morgen mit Ausblick aufs Meer.

Fazit: Gran Canaria im Januar ist wunderbar geeignet um Wandern zu gehen und einen Roadtrip zu machen. Die Temperaturen waren Tagsüber um die 20°C, perfekt also für einen Wanderurlaub auf Gran Canaria.  Es hatte nur 2 mal kurz geregnet und das war es. Ansonsten hatte die Sonnen geschienen und es waren hin und wieder mal ein paar Wolken da. Diese Jahreszeit hat auch den Vorteil, dass wirklich sehr wenige Touristen unterwegs sind, da auf Grund der niedrigen Temperaturen es wahrscheinlich für den Durchschnittsbadeurlauber zu kalt sein dürfte. So hat man oft seine Ruhe und nichts ist überlaufen. 

Ich hatte die Zeit auf Gran Canaria auf jeden Fall sehr genossen.

Wanderführer
Gran Canaria

Gran Canaria ist nicht nur ein hervorragendes Strand- und Sonnenparadies, es ist auch eine der vielseitigsten Wanderinseln des Kanarischen Archipels. Die Insel ist wie ein Miniaturkontinent: Flirrende Dünenfelder kontrastieren mit subtropischen Tälern, felsige Schluchten mit grünen Palmenoasen. Der präsentiert 72 abwechslungsreiche Tourenvorschläge: von gemütlichen Wanderungen zu Badestränden über abenteuerliche Pfade zu spektakulär gelegenen Höhlendörfern bis zu stimmungsvollen Kammwegen mit herrlichem Panorama.

 

 

 

Links mit einem * sind Affiliate Links. Wenn du darüber etwas kaufst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich wird es dadurch nicht teurer. Wie wann und wo du das Produkt kaufst, bleibt natürlich Dir überlassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ÄHNLICHE Beiträge

Lipa-höhlen-Header
Montenegro

Lipa Höhlen / Lipska pećina

Willkommen, liebe Entdecker, zu einem weiteren Highlight in Montenegro! Heute möchte ich dir über ein wahres Naturwunder berichten – die faszinierenden Lipa-Höhlen / Lipska pećina.

Weiterlesen »
Kloster Ostrog header
Montenegro

Faszinierendes Kloster Ostrog

Hallo liebe Weltenbummlerin und lieber Weltenbummler, heute möchte ich dir ein außergewöhnliches Reiseziel zeigen, welches wir auf unserem Camper-Roadtrip durch Montenegro besucht haben und vielleicht

Weiterlesen »
skutarisee blogbeitrag header
Montenegro

Wundervoller Nationalpark Skutarisee

Heute möchte ich mit dir eine aufregende Reiseerfahrung teilen: unseren Camper Roadtrip zum atemberaubenden Skutarisee in Montenegro. Montenegro ist bekannt für seine spektakuläre Landschaft, und

Weiterlesen »